Vom Wald bis an den Straßenrand,
findet man die Taubnessel in großem Bestand.
Sie ähnelt der Brennessel sehr,
doch die Unterscheidung fällt nicht schwer.
Sie ist nicht zornig und sticht,
denn Brennhaare besitzt sie nicht.
Ihre Blätter und Stengel sind mit Flaum bedeckt,
jetzt kommt, was alles in ihr steckt:
Von April bis in den Oktober hinein,
erfreut uns ihr weißer Blütenschein.
Ihre Blüten sind hübsch und stehen im Kreis,
ihr Nektar macht alle Kinder heiß.
Auch Hummeln und Bienen in großer Schar,
fliegen an die Nektarbar.
Nur ist der Bienenrüssel viel zu klein,
sie kommt nicht in den Kelch hinein.
So ist die Leckerei für die Hummeln bestimmt,
die zum Dank auch die Bestäubung übernimmt.
Und nicht nur für den Gaumen ist sie ein Schmaus,
sie hilft auch heilen, und so siehts aus:
Bei Sonnenbrand und anderen Wunden,
werden ihre Schleimstoffe als angenehm empfunden.
Der Husten reizt die Atemwege,
da bietet ihr Schleim besondere Pflege.
Männern hilft sie bei Prostatabeschwerden,
die mit ihrer Hilfe weniger werden.
Doch eigentlich gilt sie als Frauenkraut,
mit ihren Bedürfnissen ist sie besser vertraut.
In der Frauenheilkunde ist sie ein tolles Mittel,
da brauchen wir keinen weißen Kittel.
Von Weißfluss bis Menstruationsbeschwerden,
hilft sie den Pubertierenden bei Akneherden.
In der modernen Phytotherapie ist sie kaum noch bekannt,
die Kommission E hat sie beinahe vollends verbannt.
Drum wird es Zeit sie wieder zu verwenden,
um viele Leiden zu beenden!
Britta Jessen