Auf der Werkzeugliste findet ihr alles, was ihr für das Papierschöpfen benötigt. Natürlich könnte die Liste noch erweitert werden. So können z.B. getrocknete Blüten oder Motive, Farben etc. zum Verzieren verwendet werden, aber dazu später mehr.
Zur Herstellung des Schöpfpapiers braucht ihr Faserstoffe, die ihr aus altem Papier gewinnen könnt, z.B. altes Druckerpapier, Zeitungspapier, Kartons, Servietten usw.
Wenn ihr alles, was die Papiertonne so hergibt verwendet, kommt in der Regel ein relativ gräuliches Papier heraus. Durch Sortieren der Kartons könnt ihr schon ein wenig die spätere Farbe des Schöpfpapieres beeinflussen. Wenn ihr ein Schöpfpapier mit intensiven Farben herstellen möchtet, könnt ihr auch bunte Servietten, Krepppapier oder Farbe dazu geben. Das Papier wird nun in möglichst kleine Stücke zerrissen.
Die Papierschnipsel werden in einen Behälter gegeben und mit Wasser übergossen. Sie sollten vollständig mit Wasser bedeckt sein. Ihr könnt auch die Schnipsel mit dem Wasser etwas durchmischen, damit sie gut einweichen können.
Nun heißt es für die nächsten 12 Std warten.... ... ... ... ... ... ... ...
Wenn Ihr nicht ganz so lange warten wollt, könnt ihr die Schnipsel auch mit kochendem Wasser übergießen und das Ganze ca 3 Std. einweichen lassen.
Die eingeweichten Papierschnipsel werden mit einem Pürierstab gut durchgemixt, bis ein gleichmäßiger Brei entsteht. Wenn der Brei zu dick ist, könnt ihr einfach noch Wasser dazugeben.
Die eingeweichte Masse kann auch mit den Händen durchgeknetet werden. Das Ergebnis des Schöpfpapieres ist dadurch weniger gleichmäßig und hat einen ganz eigenen Charme.
Fertig ist der Papierbrei, die sog. "Pulpe" und das Papierschöpfen kann beginnen.
Die Pulpe wird nun in eine Wanne oder eine Schüssel mit Wasser gegeben. Der Behälter sollte groß genug sein, damit der Schöpfrahmen bequem in das Wasser eingetaucht werden kann.
Je mehr Brei ihr zufügt, desto dicker wird das geschöpfte Papier. Hier ist eigentlich weniger mehr, denn es braucht wirklich sehr wenig Fasern im Verhältnis zum Wasser.
Probiert es einfach mal aus.
Mit dem Kochlöffel oder den Händen das Ganze nochmal gut
durchmischen und dann kann es losgehen.
Zum Papierschöpfen wird der Schöpfrahmen in die Wanne eingetaucht und langsam waagerecht nach oben herausgehoben. Dadurch kann das Wasser durch das Sieb abfließen. Auf dem Sieb sammeln sich die Papierfasern, die das neue Schöpfpapier bilden.
Der Doppel-Schöpfrahmen besteht aus zwei Teilen. Der Rahmen, der mit dem Schöpfsieb bespannt ist, liegt unten und das Sieb zeigt nach oben. Darüber wird der Rahmen ohne Sieb gelegt., der dem Schöpfpapier seine spätere Form gibt.
Um dem Schöpfpapier eure persönliche Note zu geben, könnt Ihr getrocknete oder frische Blüten, Papierschnipsel, Motive aus Zeitschriften uvm. auf die abtropfenden Papierfasern im Schöpfrahmen legen.
Schöne Effekte können auch mit Färberpflanzen erreicht werden, z.B. mit getrockneten, Hibiskusblüten, Rote Beete, Zwiebelschalen uvm.
Um die Papierfasern vom Sieb zu lösen wird der obere Rahmen ohne Sieb zur Seite gelegt. Der untere Rahmen mit den geschöpften Papierfasern wird nun gewendet und auf ein saugfähiges Tuch gekippt.
Mit einem Schwamm könnt ihr von oben durch das Sieb auf den Papierbrei drücken und der Masse dadurch Wasser entziehen.
Wenn der Schwamm kaum noch Wasser aufnimmt, lässt sich die feuchte Masse gut vom Sieb lösen. Dazu hebt ihr den Schöpfrahmen an einer Kante an und mit etwas Klopfen am Rahmen, fällt das Schöpfpapier auf die Unterlage.
Das Schöpfpapier wird nun mit einem Vliesstoff, einem alten Tuch aus Baumwolle oder Leinen abgedeckt und das Wasser noch mal durch Andrücken des Schwammes dem Schöpfpapier entzogen . Eine Teigrolle leistet hier auch hervorragende Dienste.
Nun ist euer Schöpfpapier fertig. Zum Trocknen könnt ihr das Schöpfpapier mit dem Vlies aufhängen.