Weitere Namen
Donnernessel, Donnernettel, Dudelkolbe, Estekraut, Feuerkraut, Gichtrute, Große Neddel, Hanfnessel, Nessel, Saunessel, Senfnessel, Tausendnessel, Teufelskraut, Tissel, Tittenkölbl, Zingel
FAMILIE
Urticaceae (Brennnesselgewächse)
HERKUNFT
Die Brennnessel hat ihren Ursprung in Mitteleuropa. Als Kosmopolit hat sie heute einen großen Verbreitungsbereich bis weit nach Asien, Nordeuropa und Nordamerika.
MERKMALE
Die Brennnessel ist eine mehrjährige bzw. ausdauernde krautige Pflanze, die je nach Standortbedingungen Wuchshöhen zwischen 40cm und sogar 2m erreichen kann. Die oberirdische Pflanze stirbt im Winter ab und zieht ihre Kräfte in die meist bräunlichen, roten Rhizome zurück, von wo aus sie zeitig im Frühjahr die ersten Stängel sprießen lässt.
Ihre Blätter sind bis zu 20 cm lang und 15 cm breit.Sie sind charakteristisch gesägt und laufen spitz zu. Die Blattform ist leicht länglich und herzförmig. Sie hat einen sehr geometrischen Aufbau, einen 4-kantigen starken Stängel, an dem sich gestielte Blätter, kreuzgegenständig gegenüber stehen. Die Blattnerven sind stark strukturiert und verlaufen in Halbbögen von Blattseite zu Blattseite.
VERWECHSELUNGSGEFAHR
Vor der Blüte besteht eine Verwechslungsmöglichkeit mit der Taubnessel, die zur Familie der Lippenblüter gehört, aber aufgrund ihrer nesselartigen Blätter den echten Nesselgewächsen, wie der Großen und kleinen Brennnessel ähneln. Sie hat allerdings keine Brennhaare und spätestens, wenn sie ihre hübschen Blüten bekommt, ist die Unterscheidung nicht mehr schwer. Die Taubnesseln gehören auch zu den essbaren Heil- und Wildkräutern.
INHALTSSTOFFE
Kraut:
Nesselgift mit Histaminen, Acetylcholin, Ameisensäure, Chlorophyll, Eiweiß, Gerbstoffe, Serotonin, Mineralien wie Kalium, Kalzium, Nitrat und Kieselsäure, Vitamin A, C (im frischen Kraut), B-Komplex, K und viel Eisen.
Samen:
Im Samen befinden sich zahlreiche Mineralsalze, Pflanzenöl, Karotin (Vitamin A) und Vitamin C, Gerb- und Schleimstoffe Hormone und Enzyme
Wurzel:
In der Wurzel sind zudem Sterine enthalten. Lignane, Lectine, Gerbstoffe und Phytosterole.
ANWENDUNG
INNERLICHE ANWENDUNG DER BRENNNESSELN
ÄUßERLICHE ANWENDUNG DER BRENNNESSEL
In früherer Zeit galt die Brennessel als magische Pflanze und wurde zum Schutz von Mensch, Hof und Tier vor Dämonen, Blitz und Donner oder Missgunst und Neid eingesetzt.
Aus ihren Pflanzenfasern wurde Nesselstoff und Papier hergestellt und noch heute wird die Brennessel als Färberpflanze verwendet.
VORSICHT - RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN
Bei innerlicher Anwendung kann es bei der Verwendung älterer Pflanzen wegen ihrer Nesseln zu Magenreizung und Nierenschädigung kommen.
Bei Wasseransammlungen im Körper wegen eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit darf man Brennnesseln nicht als Heilmittel anwenden! Bei durch Herz- und Niereninsuffizienz bedingten Ödemen ist eine Durchspülungstherapie nicht geeignet.
Bei bekannter Histaminintoleranz sollte die Einnahme von Brennnesselprodukten zunächst mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden.
Achtung: Die Informationen auf dieser Seite stammen zum Teil aus meinen eigenen Erfahrung, zum anderen Teil sind sie sorgfältig recherchiert. Trotz sorgfältiger Recherche kann ich keine Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der Seite übernehmen.
Wenn sie Medikamente nehmen oder eine schwere Erkrankung haben, suchen sie bitte eine Arztpraxis auf und besprechen sie die Verwendung von Heilkräutern mit fachkundigen Menschen.
Wild- und Heilkräutern sollten nur dann gesammelt werden, wenn der Boden nicht belastet ist und wir die Pflanzen so gut kennen, dass eine Verwechslung mit giftigen Pflanzen ausgeschlossen werden kann.
Quellen:
Beiser, Rudi (2014): Unsere essbaren Wildpflanzen. bestimmen, sammeln und zubereiten. Kosmos verlag, 278 S.
Bühring, Ursel (2007), 3. aktualisierte Auflage 2015: Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden und gesund bleiben. Ulmer Verlag, 368 S.
Fischer-Rizzi, Susanne (2005), 7. Auflage 2013: Medizin der Erde. Heilanwendung, Rezepte und Mythen unserer Heilpflanzen, Illustration: Ebenhoch, Peter, AT-Verlag, 213 S.